Grenzsäulenaktion


Von der Idee bis zur Wirklichkeit

ein Fotobericht vom Bau unserer Grenzsäulen

Es war der Traum meines Freundes Jürgen Starck auf dem Priwall die ehemalige Grenzsäule Nummer 1 wieder zu errichten. Wir haben diese Idee umgesetzt und nicht nur eine, sondern gleich drei neue Grenzsäulen mit der Unterstützung des BUND gegossen! Die Säule sollte als Mahnung an das ehemals geteilte Deutschland und als Abschluß und Erinnerung an unsere eigene Grenzwanderung dienen. Es liegt uns beiden völlig fern, die DDR mit ihrer menschenverachtenden Diktatur zu verherrlichen und wir sind unendlich glücklich nun in einem vereinten Deutschland leben zu können. Aber es ist uns ebenso wichtig, mit dieser Aktion zu mahnen und damit auch die Erinnerung an diese Zeit wachzuhalten. Wir leben in einem demokratischen Land und haben somit die Chance selbst mit beizutragen, dass wir als freie Menschen selbstbestimmt unser Leben gestalten können!

Im Bereich der Altmark errichtete Jürgen Starck in der Vergangenheit bereits sechs neue, nach Originalplänen gefertigte Grenzsäulen. Seine Baupläne und Erfahrungen waren die Bauanleitung für unser gemeinsames Projekt.

Nach dieser Zeichnung wurden die Säulen aus Beton gefertigt. Kein leichtes Unterfangen wenn man Schreiner ist! Doch ich bekam Hilfe...

Mein Freund und Wanderkamerad Hendrik Schmidt aus Zwickau steuerte den Bewehrungskorb für die erste Säule dazu.

Eine der Grundbedingungen war; so original wie nur möglich! Eine Berliner Firma fertigte uns nach einem vorhandenen Original des DDR - Staatswappens vier Kopien an.

Es befanden sich exakt 2735 Grenzsäulen entlang der innerdeutschen Grenze. Wir bauten die erste, mitllere und letzte Grenzsäule.

Erst wollten wir nur die Säule an der Ostsee neu errichten, dann wurde der BUND auf unsere Aktion aufmerksam und wir fertigen nunmehr drei Säulen. Keine leichte Aufgabe für einen Schreiner! Doch die Maurerlehrlinge der Schlüchterner Berufsschule boten ihre Hilfe an und bauten während ihrer Ausbildung unsere Säulen. Mein ewiger Dank an die Lehrlinge der BBO in Schlüchtern. Habt ihr gut gemacht, Jungs!

Beim Einsetzen des Staatswappens kommt es darauf an, die Platte möglichst bündig in den noch weichen Beton einzulassen. Ist das Staatswappen der DDR doch ein beliebtes Sammlerstück ...

Exaktes Arbeiten mit einer ruhigen Hand ist nicht einfach, bei einer Länge von drei Metern und einem Gewicht von knapp 400 Kilogramm, eine möglichst glatte Oberfläche zu erhalten.

Fertig! Nun muß der Beton der Grenzsäulen einige Tage aushärten.

Sogar an den Eisenstab auf der Spitze der Säulen hatten wir gedacht. Er dient als Schutz vor der Beschmutzung durch Vögel.

An der Grenzsäule auf der Wirler Spitze in der Altmark ermittelte ich die genaue Gehrung der Farbflächen.

Die Lehrlingsbrigade des Malerlehrgangs der Schlüchterner Berufsschule übernahm die farbliche Gestaltung der Säulen. Verwendet wurde eine extra angefertigte Betonfarbe in den original RAL - Farben.

Zwei der Säulen kurz vor der Fertigstellung.

Die dritte Säule wurde auf dem Hof der Schlüchterner Berufsschule gestrichen.

Letzte Feinarbeiten, damit die farblichen Abgrenzungen so sauber wie nur möglich sind.

Meine Maurerbrigade der Berufsschule BILDUNGSZENTRUM BAU OSTHESSEN in Schlüchtern.

Am 20. Mai 2019 wurde die erste der drei Grenzsäulen im Dreiländereck Bayern, Sachsen, Böhmen in der Nähe von Regnitzlosau eingeweiht. Hier sieht man mich bei letzten Ausbesserungsarbeiten.

Anbringen der Nummer der Grenzsäule.

Die erste Säule steht! Mein Dank an alle Freunde, Helfer und Unterstützer die mir bei diesem Projekt zur Seite standen! Ohne euch undenkbar...

Während der feierlichen Enthüllung der Grenzsäule Nummer 2735.

Eröffnungsfeier im Rahmen der Pressefahrt des BUND anlässlich "30 Jahre Grünes Band Deutschland". Prof. Dr. Hubert Weiger,